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Der Kaminbrand

Ein Beitrag von Michael Philipps, stellvertretender Wehrführer


Wie entsteht ein Kaminbrand?

In Ihrem Kamin hat sich eine Glanzrußschicht gebildet die sich durch den Funkenflug ihrer Feuerstätte entzündet.

(z.B. durch den verstärkten Funkenflug bei Verwendung von Nadelholz)

Die Entstehung dieser Glanzrußschicht kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel:

  • Unsachgemäße Verbrennung von Kaminholz (Nicht abgelagert mit einer Restfeuchtigkeit über 30%)
  • Ungeeignete Feuerstätten
  • Unterschreitung des Taupunktes der Abgase (feuchtigkeit im Kamin)
  • Überbelastung der Feuerstätte
  • Luftmangel
  • Falscher Brennstoff. (z.B. heufiges verbrennen von Nadelholz)
  • Stark windiges Wetter
  • Verbrennen von Abfall wie Schuhe, Kunststoffe, verunreinigtes Holz und andere Sachen
  • Mangelnde Reinigung der Feuerstätte
  • Zu großer Brennstoffbestückung (zu große Holzscheite)

Wie erkenne ich einen Kaminbrand?

 

Einen Kaminbrand kann man an folgenden Anzeichen erkennen:

  • Aus der Kaminöffnung quellen dichte, schwarz-gelbe Rauchwolken
  • Flammen schlagen aus der Kaminmündung
  • Starker Funkenflug aus der Kaminmündung
  • Flammen-, Funken- und Glutbildung im Kamin
  • Hohe Außentemperatur an der Kaminwange 

Wird ein Kaminbrand gelöscht?

 

Meistens nicht, da Kaminbrände im allgemeinen nicht gelöscht werden. Wenn keine Gefahr für Menschen oder der Brandausbreitung besteht, wird das Feuer unter Aufsicht durch den Bezirksschornsteinfegermeister und der Feuerwehr brennen lassen, bis es von selbst erlischt.

 

Wenn sie versuchen den Kaminbrand mit Wasser zu löschen wird es gefährlich!

 

Wie sie noch aus dem Physikunterricht wissen, geht Wasser bei einer Temperatur von 100°C vom flüssigen in den dampfförmigen Aggregatzustand über.

Das bedeutet, dass aus 1 Liter Wasser circa 1700 Liter Wasserdampf entstehen.

Bei Schornsteinbränden entstehen wesentlich höhere Temperaturen als 100°C, der dabei schlagartig entstehende Dampfdruck ist so groß, dass Schornsteine auf- oder auseinanderplatzen können.

 

Daher Schornsteinbrände niemals mit Wasser löschen!

 

Was soll ich bei einem Kaminbrand tun?

  • Bleiben Sie ruhig!
  • Alarmieren Sie die Feuerwehr Wehlen über die Notrufnummer 112
  • Personen aus dem Haus entfernen (solange sie sich nicht selbst in Gefahr begeben)

Was macht die Feuerwehr?

 

Die Feuerwehr wird den Kaminbrand in der Regel ausbrennen lassen und ergreift u.a. folgende Sicherungsmaßnahmen:

  • Der Schornstein wird in allen Stockwerken überwacht.
  • Da die Brandtemperatur im oberen Bereich am größten ist, werden z.B. Feuerlöscher im Dachboden bereitgehalten.
  • Brennbare Stoffe wie Möbel, Schränke werden von der heißen Schornsteinwange abgerückt.
  • Auch die Durchgänge des Schornsteins durch alle Decken oder Fußböden werden überwacht. So merkt man schnell, wenn durch die Strahlungshitze ein Holzbalken in Brand gerät. Deshalb können auch nasse Tücher auf die gefährdeten Balken gelegt werden.
  • Um den Zug freizumachen, wird eine Kugel im Schornstein herabgelassen, damit die Entfaltung des Brandes nach oben auf jedem Fall erhalten bleibt.
  • Die Glut wird an der untersten Reinigungsöffnung entnommen.
  • Bereitstellung von Löschmitteln in allen Stockwerken und Aufbau einer Wasserversorgung.
  • Sie schützt ihre Einsatzkräfte gegen Rauch und andere Atemgifte

Bei Fällen, in denen erhebliche Gefahren zu befürchten sind (z.B. Brandausbreitung durch Funkenflug, Brandausbreitung im betroffenen Gebäude) wird ein Kaminbrand von der Feuerwehr gelöscht. Dazu werden ABC-Pulverfeuerlöscher verwendet, mit denen das Löschpulver von unten in kurzen Sprühstößen in den Schornstein eingeblasen wird. Der Kamin wird gereinigt und anschließend wird vom Schornsteinfeger der Kamin, die Feuerungsstätte und die angrenzenden Räume auf ihre Feuersicherheit überprüft.

 

Weitere Informationen erhalten Sie bei ihremBezirks-Schornsteinfegermeister Joachim Fischer (Tel: 06507/2869) !